Urlaubsfotos im Internet – Tückischer Qualitätsverlust

Urlaubsfotos sind übers Internet schnell geteilt – viele setzen dabei auf Messenger und soziale Medien. Aber nur grob die Hälfte (43 %) weiß, dass dies zu Lasten der Fotoqualität geht. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der E-Mail-Anbieter GMX und WEB.DE. Die Umfrage bietet zudem erstmals ein Meinungsbild der Deutschen zur Idee von Apple, Fotos auf iPhones nach Kinderpornografie zu scannen.

Nach der Urlaubsrückkehr stellt sich die Frage, wie die digitalen Erinnerungen am besten mit anderen geteilt werden können. 40 Prozent der Deutschen nutzen dafür Messenger-Dienste wie WhatsApp, 20 Prozent verwenden soziale Medien wie Facebook und Instagram. Wer hinterher die Fotos genauer betrachten möchte oder Fotoabzüge bestellt, kann eine böse Überraschung erleben, denn die Fotoqualität ist gegenüber dem Originalbild deutlich schlechter.

„Während Fototechnologien in den Smartphones immer besser und professioneller werden, versenden viele Internet-Dienste Fotos mit reduzierter Qualität, um Speicherplatz zu sparen. Für flüchtige Urlaubsimpressionen mag das reichen. Aber wer Fotos in einer guten Qualität teilen oder aufbewahren möchte, sollte sich nicht allein auf soziale Netzwerke oder Messenger verlassen, sondern eher auf Cloud-Speicher zurückgreifen, die die Originalqualität erhalten und übertragen“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.

Fotos müssen allerdings nicht immer nur digital geteilt werden. Beliebt sind nach den Corona-Entbehrungen auch persönliche Treffen mit Freunden oder Verwandten: 17 Prozent schauen sich die Fotos gemeinsam an. 14 Prozent bestellen Fotoprodukte wie Abzüge, Kalender oder Fotobücher, um ihren Erinnerungen mehr Dauer zu verleihen. 26 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr auf Urlaubsfotos verzichtet. 8 Prozent machen generell keine Fotos im Urlaub.

Smartphones haben die Digitalkamera im Urlaub bisher nicht komplett ersetzen können. Auch wenn eine deutliche Mehrheit von 76 Prozent damit fotografiert, greifen 29 Prozent der Befragten noch zu einer separaten Digitalkamera. Mit einer Analogkamera sind hingegen nur noch 5 Prozent der Urlauber unterwegs.

Skepsis gegenüber Apples Suche nach Kinderpornografie

Kritisch bewerten die Deutschen die geplanten Maßnahmen von Apple gegen Kinderpornografie. Apple hat in den USA angekündigt, Fotos auf iPhones automatisch auf Kindesmissbrauch zu überprüfen. Nach massiver Kritik von Experten hat Apple die Pläne vorerst zurückgestellt, aber nicht aufgegeben. Die Umfrage wirft ein Schlaglicht auf die Haltung der Deutschen dazu: 40 Prozent der Befragten sehen in der neuen Technik die Gefahr, dass sie auch von Geheimdiensten oder autoritären Regimes für eigene Überwachungsziele eingesetzt werden kann. Eine Technik, die so missbraucht werden kann, dürfe nicht zum Einsatz kommen. Mehr als jeder Dritte (36 %) macht sich Sorgen, dass Apple bei dieser Überprüfung auch auf vertrauliche Dokumente und private Kontakte auf dem Smartphone zugreifen kann. 30 Prozent der Befragten möchten keine Smartphones von Unternehmen nutzen, die private Inhalte ohne Anlass überprüfen.

Bei der ethischen Frage, ob Apples Maßnahmen gerechtfertigt werden können, sind die Deutschen geteilter Meinung: Für 27 Prozent hat die Privatsphäre des Smartphone-Nutzers Vorrang vor der Verbrechensbekämpfung. 28 Prozent sind der gegenteiligen Auffassung, dass die Verfolgung von Straftaten wichtiger als die Privatsphäre ist und somit ein Foto-Scan gerechtfertigt ist.

Hintergrund:

Zur Methode: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.030 Personen zwischen dem 06. und 08.09.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.