1&1 Mitarbeiter erzählen aus dem Home Office in der Coronakrise

Gerade jetzt in der Coronakrise sind viele Arbeitnehmer im Home Office, wo der Beruf und die Tätigkeit dies zulässt. Schon seit Mitte März arbeitet ein großer Teil unserer 1&1 Mitarbeiter ebenfalls im Home Office, Dienstreisen sind eingestellt und Besprechungen finden nur noch per Video- und Telefonkonferenz statt. Dafür sind wir sowohl technisch als auch organisatorisch gut aufgestellt. Dennoch ist die Arbeit im Home Office für viele eine ungewohnte Situation mit ungewöhnlichen Rahmenbedingungen. Einige Mitarbeiter erzählen hier von ihren Erfahrungen.

Home Office als Idelsituation des modernen Arbeitsalltags?

Udo, Head of Social Media Operations bei 1&1:

„Home Office klang die ganzen Jahre immer nach einem Zustand, der die Idealsituation des modernen Arbeitsalltags beschreibt: Länger schlafen, keine nervigen Staus auf dem Weg zur Arbeit, keine Parkplatzsuche, Benzinkosten sparen. Dazu das Gefühl von Freiheit und mehr Verantwortung.

Heute, 2020, befinde ich mich dank #Corona bereits seit fünf Wochen im Home-Office. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich nach dem Arbeiten im Büro sehne. Nicht nur der Plausch mit Kollegen in der Kaffeeküche, generell die ganze Arbeitsatmosphäre hat auf einmal etwas sehr Erstrebenswertes: Die klare Trennung zwischen Arbeit und Zuhause, die dauerhafte Ruhe vor alltäglichen Einflüssen des Familienlebens mit 3 Kindern (Papa, kannst du mal… Nein mein Kind, ich bin auf Arbeit), der nette Plausch mit Kollegen zwischendurch.

Das Arbeiten von zuhause aus erfordert nicht nur Disziplin bei der Selbstorganisation der täglich anfallenden Aufgaben – sondern auch ganz besonders bei den Ruhepausen. Schnell werden kurze Pausen vergessen oder die Mittagspause fällt komplett aus. Die Folge: Man ist schneller ausgelaugt.

Aber das Arbeiten im Home-Office hat auch positive Seiten. So erleben plötzlich Kommunikations-Tools, die wir bereits länger innerhalb des Teams nutzen, Hochkonjunktur, weil es das Austausch-Medium der Stunde ist. Mit Hilfe von regelmäßigen Video-Calls und Audio-Konferenzen bleiben wir im Team eng in Kontakt. Regelmäßige Ad-Hoc-Abstimmungen vervollständigen das Bild und sorgen dafür, dass man zwar allein für sich – aber nie allein im Team agiert.

Die Corona-Krise hat meinen persönlichen Blick auf das Home-Office stark verändert. Ich kann mich damit gut arrangieren, hoffe aber gleichzeitig auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. Für die Zukunft wünsche ich mir ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Möglichkeit, bei Bedarf im Home Office arbeiten zu können und der Pflichtpräsenz in den Büro-Räumlichkeiten.”

Effektiv im Home Office arbeiten und Pausen im heimischen Garten

Beatrice, Manager Affiliate Marketing bei 1&1 Drillisch:

Ich bin seit mehr als fünf Wochen im Home Office aufgrund von #Corona. Den persönlichen Austausch mit den Kollegen vermisse ich inzwischen sehr. Dennoch, und da bin ich positiv überrascht, der tägliche Austausch mit den direkten Kollegen per Audio- & Video-Calls funktioniert super. So ist ein enger und stetiger Austausch mit den Kollegen gesichert. Und ganz ehrlich: Es fühlt sich inzwischen völlig normal an! Auch die Abstimmung mit den Kollegen anderer Unternehmensstandorte klappt einwandfrei. Alle sind gut erreichbar, ob nun mobil oder über Skype.

Ich arbeite im Home Office wahrlich effektiv. Damit dies aber funktioniert, ist eine entsprechende Organisation und Disziplin erforderlich. Für mich persönlich bedeutet das, dass ich morgens täglich den gleichen Rhythmus lebe, als ob ich ins Büro fahren würde. Lediglich mit dem Unterschied, dass ich morgens nicht im Stau stehe und die Anfahrt zum „Schreibtisch“ entsprechend kürzer ist! Ein vernünftiger Arbeitsplatz in der Wohnung, der räumlich abgetrennt ist, ist für ungestörtes Arbeiten sehr von Vorteil. Da habe ich in der ländlichen Gegend, in der ich lebe, sicherlich einen Vorteil gegenüber manchen Kollegen in der Stadt, deren Wohnung kleiner ist. Ebenso lege ich Wert darauf, ganz normale Mittagspausen einzulegen. Das schöne Wetter der letzten Tage habe ich mittags auch gezielt für einen kurzen Spaziergang oder eine Tasse Kaffee im Garten genutzt. Unseren Garten schätze ich sehr. Vor allem auch, um etwas Abstand zur Arbeit zu gewinnen.

Ich persönlich komme im Home Office gut zurecht. Dennoch freue ich mich auch wieder auf den normalen Büro-Alltag. Für die Zukunft wünsche ich mir eine größere Flexibilität in der deutschen Wirtschaft bzgl. dem Thema Home Office. Meines Erachtens haben die vergangenen Wochen unter Beweis gestellt, dass die Produktivität nicht leidet. Eine flexiblere Handhabung hinsichtlich der persönlichen Präsenz im Office und dem Home Office würde ich daher absolut begrüßen.

Die Kollegen und gemeinsame Kaffeepausen fehlen

Chiara, Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement bei 1&1:

„Es war das allererste Mal, dass ich zu Hause arbeitete und es ist definitiv eine ungewöhnliche Erfahrung. Ich freute mich anfangs sehr bei der Nachricht, da ich zwei Stunden Arbeitsweg pro Tag spare und nicht so oft essen gehen würde müssen. Zu Beginn dachte ich mir, nichts könnte mich vom Arbeiten abhalten. Ich habe weder kleine Geschwister noch eine laute Nachbarschaft. Das sind theoretisch ideale Voraussetzungen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Ich merkte jedoch schnell ohne eine gewisse Routine kommt Unordnung in meinen Alltag. Deswegen erstellte ich mir nach der ersten Woche einen Plan für den Arbeitsablauf. Damit ich einen gewissen Ausgleich für die Zeit am Schreibtisch habe, gehe ich in den Mittagspausen mit den Hunden spazieren.

Mittlerweile vermisse ich den Alltag im Büro. Es sind die Kollegen, die das Arbeiten dort angenehmer machen. Der fachliche, aber auch zwischenmenschliche Kontakt fehlt mir. In einem Gespräch mit einem anderen Auszubildenden hörte ich sogar raus, dass der Kaffeeautomat vermisst wird. Dem kann ich mich nur anschließen.

Mein Fazit zum Home-Office für meine Zukunft ist, dass es durchaus angenehm ist, ein paar Tage im Monat in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Am Ende ist aber gerade die persönliche Kommunikation im Büro etwas, was die Arbeit dort bereichert.“

Vieles funktioniert virtuell, aber der persönliche Kontakt fehlt

Christian, Senior Key Account Manager Affiliate Marketing bei 1&1:

„In meinem Job im Vertrieb war mir Arbeiten außerhalb des Office und via VPN nicht unbekannt. Die aktuelle Situation hat aber in jedem Fall einige neue Erkenntnisse und Änderungen mit sich gebracht – und intensiv die bestehenden Arbeitsroutinen beeinflusst. Zum einen ist es ein großes Glück, in dieser besonderen und einzigartigen Situation, unbeeinträchtigt arbeiten zu können. In den vergangenen fünf Wochen bin ich nur zweimal aus einer Telefonkonferenz aufgrund von Überlastung „rausgeflogen“, ansonsten läuft technisch alles super stabil. Man wird deutlich flexibler, auch habe ich mir neue Routinen angeeignet – was auch den äußeren Umständen geschuldet ist. Meine Frau ist ebenfalls berufstätig und unsere beiden Kinder gehen im Normalfall in den Kindergarten– was aktuell ja nicht möglich ist. Allem gerecht zu werden stellt eine große Herausforderung dar – und wir wollen die Kinder „zur Bespaßung“ auch nicht vorm TV parken.

Je länger die Phase dauert – inzwischen sind es rund eineinhalb Monate – stellt man fest, dass es langsam an die Reserven geht. Was zunehmend auch fehlt, ist der persönliche Austausch mit den Kollegen. Wir setzen zwar hin und wieder eine „virtuelle Videokonferenz-Kaffeepause“ auf, dies ersetzt aber nicht den gewohnten und oft lieb gewonnenen persönlichen Kontakt. Die Arbeitsabläufe, der Austausch im Team – fast alles funktioniert wunderbar virtuell. Es ersetzt auf Dauer aber nicht den persönlichen Austausch. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass manche richtig gute Idee beim Austausch in der Kaffeeküche entstanden ist.

Ein tolles Learning ist, wie flexibel sich die anderen Kollegen und Schnittstellen auf die Situation eingestellt haben, und wie gut die Kommunikation über die unterschiedlichen Kommunikationswege – es stehen ja eine ganze Reihe an Tools zur Verfügung – funktioniert. Als Perspektive für die Zeit „nach Corona“ und der bestmöglichen Rückkehr zu einer „Normalität“ fände ich einen ausgewogenen Mix aus Home Office und Büro-Präsenz erstrebenswert.

Vieles geht ‚per remote‘ und virtuell. Sich aber räumlich komplett abkapseln; langfristig ist das kein Weg. Da fehlt dann doch so vieles, was gerade die Zusammenarbeit mit den Kollegen/Innen bei uns im Unternehmen so angenehm und konstruktiv macht.

Vorstellungsgespräche per Videokonferenz

Melanie, Head of Affiliate Marketing bei 1&1 Drillisch:

Die erste Woche im Home Office war noch etwas ungewohnt, die Kommunikation untereinander sowie die persönliche Tagesorganisation mussten erst einmal der neuen Situation angepasst werden. Vieles, das für mich alltäglich war, erschien mir nun als ziemlicher Luxus: Beispielsweise für eine kurze Abstimmung einfach mal bei den Kollegen im Büro vorbeizuschauen oder zwei große Bildschirme zur Verfügung zu haben. Inzwischen sehe ich unsere aktuelle Situation im Home Office jedoch auch als große Chance.

Mir persönlich ist es wichtig, eine gewisse Regelmäßigkeit bei den Arbeits- und Pausenzeiten beizubehalten, gerade um Beruf und Freizeit etwas abgrenzen zu können. Schließlich ist das ‚Büro‘ in der Wohnung immer präsent. Skype hat sich für mich zum primären Kommunikationstool, ob für Videokonferenzen, Präsentationen oder auch virtuelle Vorstellungsgespräche entwickelt. Bei letztgenanntem war ich anfangs durchaus etwas skeptisch. Es hat sich aber gezeigt, dass man auch bei einem Vorstellungsgespräch per Videokonferenz einen umfassenden Eindruck vom Bewerber erhält.

Angenehmer Nebeneffekt vom Home Office: Man kann sich in der Mittagspause auch mal ein frisches, leckeres Essen am eigenen Herd kochen. Dies ist eine schöne Abwechslung zu dem ständigen ‚to-go‘-Essen. Meine Erfahrungen im Home Office, speziell in der Zusammenarbeit mit den Kollegen, sind für mich bislang durchweg positiv und zeigen, dass wir mit entsprechender Motivation, Disziplin und Teamgeist auch Krisenzeiten erfolgreich überstehen können. Es würde mich freuen, wenn sich Home Office auch für die Zeit nach Corona als sinnvolle Alternative etabliert.