Ad-hoc-Mitteilung nach Art.17 MAR:United Internet Töchter 1&1 Drillisch und 1&1 Versatel bauen Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom aus;1&1 Drillisch nimmt verbessertes National Roaming-Angebot von Telefónica an;vorläufige Zahlen 2020 und Prognose 2021

  • Breitband-Vorleistungen für 1&1 Drillisch zukünftig aus einer Hand über Schwestergesellschaft 1&1 Versatel
  • FTTH-Abdeckung erweitert um Glasfaser-Anschlüsse der Deutschen Telekom
  • Bezug von leistungsstarken FTTH-/VDSL-Vorleistungen zu attraktiven Konditionen langfristig vorteilhaft; in 2020 einmalige, nicht-cashwirksame Ausbuchung von 130 Mio. EUR für vorhandene VDSL-Kontingente
  • Verbessertes Angebot von Telefónica für National Roaming und neue Preise für MBA MVNO-Vorleistungen rückwirkend ab Juli 2020 angenommen
  • Vorläufige Zahlen 2020 bestätigen prognostiziertes Umsatzwachstum sowie operatives EBITDA
  • Prognose 2021: Umsatz: ca. 5,5 Mrd. EUR; EBITDA: ca. 1,22 Mrd. EUR

Montabaur, 15. Februar 2021.

Breitband-Vorleistungen / FTTH-Anschlüsse
Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch AG weitet ihr Glasfaser-Angebot aus und wird zukünftig VDSL- und FTTH-Vorleistungen (Fiber to the Home / „FTTH“) von ihrer Schwestergesellschaft 1&1 Versatel erhalten. Zu diesem Zweck hat 1&1 Drillisch mit 1&1 Versatel den langfristigen Bezug von FTTH- und VDSL-Komplettpaketen inkl. Voice und IP-TV ab dem 1. April 2021 vereinbart.

Parallel dazu hat 1&1 Versatel mit der Deutschen Telekom einen Vertrag über die Nutzung derer FTTH- und VDSL-Haushaltsanschlüsse geschlossen. Diese ermöglichen 1&1 Versatel die Bereitstellung von FTTH-/VDSL-Komplettpaketen für 1&1 Drillisch, da das bundesweite Transportnetz von 1&1 Versatel weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.

Neben dem bereits vorhandenen Zugriff auf FTTH-Anschlüsse namhafter City-Carrier erhält 1&1 Versatel so Zugang zu zunächst ca. 750.000 weiteren FTTH-Anschlüssen. Die Zahl der vermarktbaren FTTH-Anschlüsse der Deutschen Telekom soll sich in den nächsten Jahren um durchschnittlich 2 Mio. Haushalte jährlich erhöhen.

FTTH-Anschlüsse für Privathaushalte ermöglichen Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s. Noch nicht mit FTTH ausgestattete Haushalte werden mit VDSL-Anschlüssen (bis zu 250 Mbit/s) versorgt.

Der bisher zwischen 1&1 Drillisch und der Deutschen Telekom bestehende reine VDSL-Vorleistungsvertrag wird angesichts der Vorteile der neuen kombinierten VDSL-/FTTH-Vereinbarung im Einvernehmen der Parteien vorzeitig aufgehoben. Dies führt bei 1&1 Drillisch zur Ausbuchung eines aktiven Rechnungsabgrenzungspostens für bis zum 31. März 2024 noch zur Verfügung stehende VDSL-Bestandskunden-Kontingente, der in Höhe von rund 130 Mio. EUR abzuschreiben ist. Die einmalige Ausbuchung ist nicht-cashwirksam und wird durch positive Effekte aus der erweiterten Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom langfristig deutlich übertroffen werden.

Die neue FTTH-/VDSL-Vereinbarung mit der Deutschen Telekom steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Bundesnetzagentur als zuständige Regulierungsbehörde.

Darüber hinaus hat 1&1 Drillisch heute entschieden, das – nach Prüfung durch die EU-Kommission – verbesserte Angebot von Telefónica Deutschland für National Roaming und damit verbunden auch für MBA MVNO-Vorleistungen verbindlich anzunehmen. Die von Telefónica rückwirkend ab Juli 2020 angebotenen Konditionen bauen zukünftig wieder auf den Preismechanismen der ersten 5 Jahre des MBA MVNO-Vertrags auf. Insbesondere sind erneut jährlich sinkende Datenpreise vorgesehen, die niedriger sind als die derzeit von Telefónica abgerechneten Festpreise.

Ein Vertragsschluss, den das Telefónica-Angebot bis ca. Mitte Mai 2021 vorsieht, hätte für 1&1 Drillisch und damit auch für United Internet einen positiven Ergebniseffekt von ca. 34 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020 zur Folge, der 2021 als periodenfremder Ertrag gebucht würde. Außerdem würde eine weitere wesentliche Voraussetzung für den von 1&1 Drillisch geplanten Aufbau eines leistungsfähigen 5G-Netzes eintreten.

Vorläufige Zahlen 2020
1&1 Drillisch und somit auch United Internet werden die Abschreibung für nicht mehr genutzte VDSL-Kontingente zum 31. Dezember 2020 bilanzieren. Nach vorläufigen und ungeprüften Zahlen erzielte United Internet 2020 – ohne diesen einmaligen Sondereffekt – ein EBITDA von ca. 1,18 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,24 Mrd. EUR ohne Verkauf virtual minds-Anteile) und erreichte damit seine operative Ergebnisprognose. Unter Berücksichtigung der einmaligen nicht-cashwirksamen Ausbuchung für nicht mehr genutzte VDSL-Bestandskunden-Kontingente betrug das EBITDA ca. 1,05 Mrd. EUR. Im EBITDA 2020 enthalten sind gestiegene Kosten beim Mobilfunk-Vorleistungseinkauf infolge von Telefónica Mitte 2020 erhöhter Preise, Regulierungseffekte, initiale Kosten für den 5G-Netzaufbau sowie negative Effekte aus der Coronavirus-Pandemie. Der Umsatz stieg 2020, trotz negativer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, auf rund 5,36 Mrd. EUR (Vorjahr: 5,194 Mrd. EUR). Kostenpflichtige Kundenverträge legten um 910.000 auf 25,65 Mio. zu.

Ausblick 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet United Internet ein Umsatzwachstum auf ca. 5,5 Mrd. EUR (2020 vorläufig: 5,36 Mrd. EUR). Das EBITDA soll ohne Berücksichtigung des periodenfremden Ertrags von ca. 34 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem geplanten Abschluss des National Roaming-Vertrags auf ca. 1,22 Mrd. EUR (2020 vorläufig: 1,18 Mrd. EUR) steigen. In dieser Prognose sind negative Umsatz- und Ergebniseffekte aus der Coronavirus-Pandemie in Höhe von ca. 25 Mio. EUR (2020 vorläufig: ca. 27 Mio. EUR) sowie hohe Investitionen in Zukunftsthemen enthalten. So plant 1&1 Drillisch beim 5G-Netzaufbau initiale Kosten von ca. 30 Mio. EUR (2020 vorläufig: ca. 14 Mio. EUR) und IONOS zusätzlich ca. 40 Mio. EUR für eine Produkt- und Vertriebsoffensive. Damit soll, nach der Integration von STRATO, World4You und ProfitBricks in den letzten Jahren und dem erfolgreichen Rebranding der Marke, vor allem das Cloud-Geschäft ausgebaut und die weitere Internationalisierung vorangetrieben werden. IONOS erwartet in diesem Jahr erstmals ca. 1 Mrd. EUR Umsatz. Der IPO soll innerhalb der nächsten zwei Jahre stattfinden.