Glasfaser-Internet: Vorteile der Zukunftstechnologie

Mit Glasfaser-Anschlüssen können je nach Anschlusstyp heute schon Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s erreicht werden. Warum Glasfaser-Internet die zukunftsweisende Technologie ist und welche Vorteile Glasfaser vor allem gegenüber Kupferleitungen hat, erklären wir im Beitrag.

Glasfaser-Internet als Zukunftstechnologie

Ein bekannter Nachteil bei Übertragungen über Kupferleitungen ist die sogenannte Leitungsdämpfung. Sie resultiert daraus, dass durch den Stromfluss über die gesamte Leitungslänge des Kupferkabels zugleich auch elektromagnetische Felder rund um die Kupferleitung aufgebaut werden. Die hierfür benötigte Energie wird dem eingespeisten Signalstrom entzogen und wirkt dem verbliebenen Stromfluss zusätzlich entgegen. Zum besseren Verständnis für DSL-Nutzer lässt sich zusammenfassen: Die Leitungsdämpfung gibt an, wie sehr ein DSL-Signal zwischen Kabelverzweiger (KVz), dem grauen Kasten am Straßenrand, und dem Router des Nutzers abgeschwächt wird. Der Effekt der Dämpfung betrifft dabei besonders stark die höheren Frequenzbereiche, die für die Übertragung besonders hoher Datenraten benötigt werden.

Dieser Dämpfungseffekt besteht grundsätzlich auch bei sehr kurzen Kupferleitungen. Allerdings sind die Auswirkungen auf die Signalübertragung hier wesentlich geringer, sodass über kurze Kupferleitungen auch die hohen Frequenzbereiche zur Datenübertragung effektiv genutzt werden können. Demzufolge ist das DSL-Signal am Router des Nutzers stärker je geringer die Entfernung zum KVz, also je kürzer die verbindende Kupferleitung, ist.

 

Der große Vorteil der optischen Datenübertragung ist, dass selbst bei sehr langen Glasfaserleitungen keine Dämpfung besteht. Daher können über Glasfasern auch sehr hohe optische Frequenzen mit extrem hohen Datenraten ohne nennenswerte Beeinträchtigung übertragen werden.

 

Ein weiterer Nachteil von Kupferleitungen ist, dass diese über ihre gesamte Länge wie eine Empfangsantenne wirken. Für DSL genutzte Kupferleitungen bestehen häufig aus zwei parallel zueinander liegenden Kupferadern, die in einem Kabelbündel verlegt sind. Die anderen in einem Kabelbündel parallel verlaufenden Kupferleitungen, aber auch andere Umweltquellen, induzieren über elektromagnetische Felder zusätzliche Ströme in eine Kupferleitung, wodurch Störungen bei der Signalübertragung verursacht werden („Cross Talk“). Und auch hier sind insbesondere die hohen Frequenzbereiche betroffen. Zur Kompensation eines erheblichen Anteils dieser Störungen werden Vectoring-Technologien eingesetzt.

Bei optischen Übertragungen über Glasfaser entsteht dieser „Cross Talk-Effekt“ erst gar nicht, sodass auch kein Aufwand zu dessen Kompensation anfällt.

Über Glasfaserleitungen können daher ohne zusätzlichen Aufwand sehr hohe Frequenzen und somit extrem hohe Datenraten ungestört übertragen werden. Hierdurch steigt wiederum die Qualität der Datenübertragung in Form von deutlich kürzeren Datenpaket-Laufzeiten („Latenz“, wichtig zum Beispiel im Bereich Gaming) mit entsprechend geringeren Laufzeitunterschieden („Jitter“) zwischen den übertragenen Datenpaketen und einem geringeren Verlust von ganzen Datenpaketen („Packet Loss“, wichtig zum Beispiel bei Echtzeitanwendungen). Dabei erreicht die bereits heute verwendete Übertragung über Glasfaser Qualitätswerte, die von Kupferleitungen auch in Zukunft nicht erreicht werden können.

Apropos: Gegen Störungen und Ausfälle durch Gewitter sind Glasfaserleitungen natürlich ebenfalls immun.

 

1&1 kooperiert mit einigen Glasfaser-Anbietern in Deutschland, um flächendeckend die Glasfaser-Versorgung voranzutreiben. Hier gibt es mehr Infos zu unseren aktuellen Glasfaser-Kooperationen und der Aggregator-Plattform auf Basis von 1&1 Versatel.

 

Anschluss-Varianten FTTC, FTTB und FTTH

Bei Glasfaser-Anschlüssen unterscheidet man zwischen den Netz-Topologien FTTC, FTTB und FTTH (Fiber to the Curb/Building/Home): Als solche besagen sie zunächst nicht mehr, als bis zu welchem Punkt die Glasfaser aus dem lokalen Anschlussnetz reicht, und dass ab diesem Punkt ein anderes Leitungsmaterial, zumeist Kupfer, zum Einsatz kommt. Mehr zu den Unterschieden der drei Topologien FTTC, FTTB und FTTH haben wir hier zusammengefasst.